FAQ

Gamma-Scout® ist dann das richtige Produkt für Sie, wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihr Umfeld frei von signifikanter radioaktiver Belastung ist. Einer der Hauptvorteile des Gamma-Scout® ist es, dass er selbst auf niedrigste Strahlenwerte äußerst sensibel reagiert. So können Sie, beispielsweise, sogar die Radioaktivität in Granit-Arbeitsplatten messen.
Für die üblichen Strahlenmessungs-Anwendungen haben wir 4 wesentliche Kundengruppen:

Die erste Gruppe bilden Sicherheits- und Rettungsorgane wie Polizei und Feuerwehr, Notfallschutz-Organisationen, private Sicherheitsfirmen, Gefahrgut-Entsorger und Metallrecycling-Firmen. Dazu kommen Kunden, die ganz einfach daran interessiert sind, z.B. Pakete, Koffer, Fahrzeuge, oder Schüttgut zu kontrollieren – oder jedes andere Objekt, das in ihren Augen kontaminiert sein könnte.
Die zweite Kundengruppe bilden Privatpersonen, die um ihre persönliche Sicherheit besorgt sind. Oder Menschen, die ein zuverlässiges Gerät zur Messung von Umweltbelastung – zu Hause oder auf Reisen – besitzen möchten (für den Fall von Umweltunfällen oder terroristischen Anschlägen).
Die dritte Kundengruppe sind Menschen aus Ausbildungsberufen, Bastler oder Tüftler, die verschiedenste Materialien untersuchen oder die Gesetze der Radioaktivität veranschaulichen möchten.
Die vierte Kundengruppe sind Krankenhäuser, Labore und jede Art von Organisationen, die mit Radioaktivität in Berührung kommen oder radioaktive Emissionen produzieren. Viele unserer Kunden arbeiten im medizinischen Bereich (wie Radiologen oder Zahnärzte). Wir verkaufen den Gamma-Scout® sogar an Frachtpiloten, die vor dem Flug ihre Fracht kontrollieren – „für alle Fälle“.

Grundsätzlich ist festzuhalten: Wenn Sie, Ihre Firma oder Ihre Organisation die Möglichkeit sehen, mit Radioaktivität in Berührung zu kommen (selbst wenn die Möglichkeit gering ist) und Sie sich gegen diese potentielle Gefahr wappnen möchten, ist Information und Gewissheit ein wichtiger Bestandteil Ihres Schutzes. Dann sollten Sie einen Gamma-Scout® besitzen.

Grundsätzlich: Die Erwähnung von Atomunfällen oder Terrorattacken sollen keine Angst schüren, sie sind leider heute Realität (wie z.B. Fukushima,). Man kann die potentielle Gefahr nicht ignorieren. Deshalb ist der Gamma-Scout®, obwohl bereits vor den Anschlägen auf das World Trade Center entwickelt, für die Benutzung im Falle von Atomunfällen oder Terrorattacken optimiert worden. In beiden Fällen (außer, Sie befinden sich direkt am Ort des Geschehens) wird die Strahlenbelastung, der Sie ausgesetzt sind, wahrscheinlich relativ niedrig sein, aber allmählich ansteigen. Möglicherweise wird sie in Ihrem direkten Umfeld zunächst gar nicht auftreten.

Der Gamma-Scout® registriert Veränderungen des Untergrundstrahlen-Niveaus mit einer Genauigkeit von weniger als 1 % Abweichung. Sich ausbreitendes radioaktives Material kann sich auf oder in Ihrem Haus absetzen, Ihr Wasser und Ihre Nahrung kontaminieren. Mit dem Gamma-Scout® brauchen Sie die Strahlung nicht täglich zu kontrollieren. Der eingebaute Pufferspeicher ermöglicht es, gesammelte Messdaten auf Ihren PC zu speichern. So können Sie selbst geringfügige Änderungen des Strahlenniveaus für viele Jahre darstellen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, einen Warnton zu aktivieren, der beim Erreichen eines selbst festgelegten Strahlenniveaus ausgelöst wird.

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, von wie viel Strahlung sie umgeben sind oder welche Belastung gefährlich, im schlimmsten Falle tödlich sein kann.

Die Quellen sind vielfältig, und manche bleiben auf Jahre hin unentdeckt: Dinge wie Atommüll, Lecks in Atomkraftwerken oder Endlager sind permanente Risikofaktoren. Dazu kommen heutzutage neue Bedrohungen in Form von Terroranschlägen.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen in diesem Zusammenhang terroristische Schwellenländer oder aufkommende, neue Atommächte.

Der Gamma-Scout® Geigerzähler zeigt die Strahlenbelastung in µSv/h (Mikro-Sievert/Stunde) an. Sievert ist eine international anerkannte Maßeinheit,. welche die biologische Wirkung von Strahlen anzeigt: die sogenannte Äquivalentdosis. Viele zeitgenössische Literatur bezieht sich beim Thema Strahlung auf die Einheit REM (Röntgen Equivalent Man). REM wird im folgenden Verhältnis in Sievert umgerechnet:

1 rem = 0.01 Sv = 10 mSv = 10,000 µSv
1 mrem = 0.001 rem = 10 uSv

Die Gamma-Scout®-Anzeige kann von Sievert auf REM umgestellt werden. Ganz einfach (siehe Benutzerhandbuch).

Umrechnung Bq in µSv/h:

Für Cs-137 gilt in 1 m Abstand:
1 GBq = 87 µSv/h
100 MBq = 8,7 µSv/h
10 MBq = 0,87 µSv/h
1 MBq = 0.087 µSv/h

oder

100 µSv/h = 1,23 GB GBq
10 µSv/h = 123 MBq
1 µSv/h = 12,3 MBq
0,1 µSv/h = 1,23 MBq
M = 10^6 = 1 Million
G = 10^9 = 1 Milliarde

Entsprechend gilt für Co-60
1 GBq = 351 µSv/h

Jedes Material besitzt je nach Zusammensetzung eine bestimmte Aktivität (= Maß für den radioaktiven Anteil), die z.B. in Bq/kg angegeben werden kann: Bq = Zerfälle pro Zeiteinheit

Eine Umrechnung von Bq in µSv/h ist nur in ganz speziellen Fällen möglich, wenn

die Komposition des Material sowie
die Geometrie zwischen dem Material und dem Messplatz
genau bekannt sind.

(Abstand der Quelle vom Messgerät, Abschirmung des Messgeräts, Luft oder anderer Filter zwischen Quelle und Messgerät, chemische Form des Nuklids, Art, Alter und Anteile der Isotope in der Quelle, …)

Die oben angegebene Beziehung zwischen Bq und µSv/h ist also nur ein ganz grober Anhaltspunkt, noch gröber darf man unter Vorbehalt sagen: 1 GBq ca. 100 µSv/h 

Man weiß nie, wann man erhöhter radioaktiver Strahlung ausgesetzt wird. Manch ein Reisender musste schon feststellen, dass er – während eines ganz normalen Transatlantikfluges, einer 3–5 Mal höheren Strahlendosis als normal ausgesetzt war. Zudem gibt es Länder, in denen die Strahlenbelastung oftmals höher ist als zuhause.

Der Gamma-Scout® kann Zerfallsisotope des Radons messen (Alphateilchen).

Der Gamma-Scout hat ein anspruchsvolles Zählrohr aus den USA, mit dem alle Formen von ionisierender Strahlung (>30 keV) erfaßt werden. Das ist unabhängig davon, aus welcher Quelle die Strahlung kommt.

Es gibt jedoch Fragen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die nicht vom Messgerät abhängen und berücksichtigt werden müssen:

  1. Eine exakte Messung von ionisierender Strahlung aus einer Quelle setzt voraus, daß die Messanlage so organisiert ist, daß die Strahlung der Quelle von der Umgebungsstrahlung getrennt wird und der Abstand zwischen Quelle und Messfühler exakt bestimmt wird. Das kann man NICHT mit einem mobilen Geigerzähler organisieren. Eine signifikante Strahlung (z.Bsp. >1,0 µSv/h bei 0,15 µSv/h der Umgebungsstrahlung) wird aber sehr wohl vom Gamma-Scout erkannt. Der Grenzwert im Arbeitsschutz beträgt 20 Millisievert pro Jahr also ca. 2.2 µSv/h als Durchschnitt, wobei Strahlung gerade nicht als Durchschnitt auftritt. Die 20 mSv/a beziehen sich auf 50 Wochen * 5 Tage * 8 Stunden und ergeben somit 2000 Stunden / Jahr. Das wären also pro Arbeitsstunde 10 µSv/h. Wenn man durch 8760 (Kalenderstunden) teilt, käme man auf eine Grenze von 2.2 µSv/h. Ausgehend von diesen Zahlen kann man sagen, daß alle Größen unter 1,0 µSv/h „Umweltrauschen“ sind.
  2. Dosisleistung in µSv/h und Aktivität (skaliert in Becquerel) sind nicht zu verwechseln. Die Dosisleistung wird beim Gamma-Scout aus einer nicht linearen Beziehung aus der Impulsrate des Zählrohres berechnet. Grundlage für die Berechnung im Messgerät ist ein zertifizierter  Cäsium-137 Strahler. (Billiggeigerzähler arbeiten mit einem einfachen Umrechnungsfaktor).Die Aktivität ist definiert als 1 Zerfall pro Sekunde = 1 Becquerel. Da bei der Umwandlung eines Atoms in das Folgeatom (via Zerfall) nicht zwangläufig eine ionisierende Strahlung emittiert wird, ist dieser Zusammenhang durch nahezu unendlich viele Zerfallsschemata recht komplex. Beispielsweise werden beim Zerfall von 1000 Cäsium-137 Atomen in über Barium-137m zum Barium-137 im Durchschnitt 53 Betateilchen von bis zu 1137 keV, 947 Betateilchen von bis zu 512 keV, 88 Betateilchen von 662 keV und 859 Gammaquanten von 662 keV emittiert. Für die Messung im Gamma-Scout ist dabei meistens nur die Gammastrahlung von Bedeutung.
  3. Mit der Dosisleistung (und den zugehörigen Grenzwerten) wird die Strahlung „gemessen“, die von außen auf den Menschen bzw. das Messgerät trifft. Die Wirkung von Strahlungsquellen innerhalb des menschlichen Körpers (von der Einlagerungsstelle im Körper auf die Organe, das Blut usw.) ist ein umfangreiches medizinisches Thema, kann nur mit medizinischer Spezialausbildung diagnostiziert und therapiert werden, wird mit sehr großen Anlagen in den Kliniken untersucht und hat andere Messverfahren.

Sind bestrahlte Früchte kontaminiert? Oder anders gefragt: Werden Lebensmittel durch Bestrahlung aktiviert und damit selbst zur Strahlenquelle?

Nein, da die Energie in solchen Bestrahlungsanlagen bei der Bestrahlungsenergie deutlich unter 7 MeV liegen bei denen eine Aktivierung erst auftreten kann.

Können kontaminierte Lebensmittel mit dem Gamma-Scout gemessen werden?

Der Gamma-Scout misst sowohl die Umgebungsstrahlung als auch die Strahlung welche durch eine Kontamination verursacht ist. Eine Identifizierung über die spezifischen Gammaenergien des jeweiligen Isotops ist allerdings nur über die Gammaspektroskopie möglich.

Die Umgebungsstrahlung setzt sich zusammen aus der Höhenstrahlung und der Strahlung aus der Umwelt (Gesteine, Erde, Baustoffe, Pflanzen, Tiere und Mensch). Die Höhenstrahlung ist abhängig von der Höhe über dem Meeresspiegel und setzt sich zusammen aus Elektronen/Photonen, Hadronen (Kernbausteine) und Myonen (schwere Elektronen). Die Strahlung aus der umgebenden Materie wird im Wesentlichen durch den Anteil von Kalium in Gesteinen, Baustoffen etc. bestimmt. Weiterhin tragen die radioaktiven Isotope aus den Zerfallsreihen des Urans und Thoriums dazu bei. Belastungen in der Luft kommen hauptsächlich aus dem Edelgas Radon-222 (Alpha-Strahler) aus der Uran-238 Zerfallsreihe.

Eine erfolgreiche Kontaminationsmessungen setzt zudem voraus, dass die Impulszahlen wesentlich über der statistischen Schwankung der Umgebungsstrahlung liegen.

Beispiel: Eine Messung des Untergrundes und einer Lebensmittelprobe mit der Masse 1 kg führt zu einen Stundenwert von 1 000 Impulsen. Weitere Messungen mit zwei Proben führen zu Ergebnissen von einmal 1090 Impulsen/Stunde und 1200 Impulsen/Stunde. Durch die statistische Schwankungen bei der Strahlung sind in erster Näherung nur Abweichungen größer 3 mal Wurzel des Messwertes (3*Wurzel 1000 =95), also Messwerte > 1095 Impulse/Stunde von Bedeutung. Der erste Messwert mit 1090 Impulsen / Stunde liegt somit innerhalb der Statistik, der zweite Messwert mit 1200 Impulsen / Stunde könnte von einer Kontamination verursacht sein.

Messbar: Kalium-40 in Gestein, Baustoffen, kaliumhaltige Düngemittel, Pflanzen und Tieren
Messbar: Die Gammaanteile in den Tochternukliden der Zerfallsreihe von Uran (U-238, U-235)
Messbar: Die Gammaanteile in den Tochternukliden der Zerfallsreihe von Thorium -232 (Elektroden mit Thoriumanteilen, alte Glühstrümpfe).
Messbar: Cäsium-137, Kobalt-60, Radium-226 (alte Uhren, Kompass etc.), eingeschränkt Sr-90/Y-90
Nicht Messbar: Tritium, Kohlenstoff-14, Alphastrahler, (Betastrahler)

Die Selbstabsorption in Materie führt dazu, dass Alphastrahler nicht und Betastrahler nur eingeschränkt gemessen werden können, da die Strahlung schlichtweg nicht beim Gamma-Scout ankommt. Als speziell aufbereiteter Laborstrahler sind dagegen diese Strahler messbar.

Gamma-Scout® bietet eine 2-jährige Gewährleistung auf alle herstellerbedingten Defekte und Fehlfunktionen. Diese Gewährleistung ist nicht wirksam bei Schäden, die vom Kunden nach Auslieferung verursacht wurden (z.B. ein beschädigter Sensor).

Batterie:

Im normalen Messbetrieb verbraucht der Gamma-Scout® weniger als 10 Mikro-Ampere, ist also äußerst sparsam. Stellt man diesem Wert den Resourcen Ihrer Batterie gegenüber, kann die Batterie länger als 10 Jahre halten. Es ist jedoch zu beachten, dass das Nutzen weiterer Funktionen wie Ticker, Alarm, wiederholter Daten-Download, oder wenn das Gerät extrem hoher Strahlung ausgesetzt ist, den Energieverbrauch ansteigen lassen – und damit die Lebensdauer der Batterie sinkt. Unsere Gewährleistung schließt auslaufende Batterien während einiger Monate ein, Ist eine Batterie leer oder beschädigt, bieten wir Ihnen einen Reparatur- und Kundendienst an, für den Material und Arbeitszeit in Rechnung gestellt werden.

In diesem Falle schicken Sie uns das Gerät innerhalb von 14 Tagen im Originalzustand zurück. Wir erstatten dann selbstverständlich den vollen Kaufpreis.

Im normalen Messbetrieb hält die Batterie länger als 10 Jahre .Die Benutzung weiterer Funktionen erhöht den Energieverbrauch jedoch. Daher können wir zum Thema „Lebensdauer der Batterie“ keine verbindlichen Zusagen machen. Sollte die Batterie in den ersten Monaten auslaufen, fällt das unter unsere Gewährleistung (vgl. Frage 8). Für andere Fälle bieten wir Ihnen einen Reparatur- und Kundendienst an, für den Material und Arbeitszeit in Rechnung gestellt werden.

Der Gamma-Scout® ist sehr haltbar. Er wurde nach den Standards für die Stoßfestigkeit von drahtlosen, tragbaren Geräten entwickelt. Sein Novodur®-Gehäuse ist 30 % dicker als bei herkömmlichen Geräten. Das Gehäuse ist bruchfest, es platzt nicht ab, reißt nicht ein und zerbricht nicht. Selbst bei extremen Temperaturen oder Belastungen.

Der Gamma-Scout® erfasst einen Messbereich von unterhalb des Untergrundstrahlungs-Niveaus bis 1.000 uSv/h, oder 100 mrems/h. Er erfasst Änderungen des Strahlungsniveaus, die praktisch unerkannt bleiben würden, würde man ältere Zivilschutz-Messgeräte benutzen. Und das mit einer Genauigkeit, die von billigen Strahlenmessern unerreicht ist.

Das hängt ganz von der Strahlenart (Isotop), der Intensität der Quelle und deren Abschirmung ab. Ein einzelnes Objekt, das starke Strahlung abgibt, kann bis zu einer Entfernung von bis zu 10 Metern entdeckt werden. Änderungen in der Untergrundstrahlung sind , unabhängig von der Entfernung, leicht festzustellen (z.B. bei einer Flugreise).

Können Sie. Der Gamma-Scout® erfüllt den europäischen CE-Standard ebenso wie den amerikanischen FCC-Standard und verursacht keine Störungen. Das Röntgengerät bei der Kontrolle beschädigt ihn nicht.

Nein, das leider nicht. Ähnlich wie bei einem Mobiltelefon würde das einen Kurzschluss verursachen.

Jeder Gamma-Scout® durchläuft vor Auslieferung eine strikte Werkskontrolle und einem Kalibrierungsprotokoll. Wir benutzen eine hochstabile G-M Röhre, daher ist es unwahrscheinlich, dass Ihr Gamma-Scout® während der ersten 5 Jahre Betrieb eine Kalibrierung benötigt. Danach können Sie uns den Gamma-Scout® zuschicken, wir inspizieren und kalibrieren ihn auf Wunsch – gegen eine mäßige Gebühr – gerne für Sie.

Beachten Sie: Die Regeln der ISO Zertifizierung für gewerbliche Nutzung erfordern eine Kalibrierung nach 2-jähriger Nutzung. Wir bieten hier gegen eine Gebühr 2 Optionen: Die große und die kleine Kalibrierung (siehe Benutzerhandbuch).

Grundsätzlich nein. Für erfahrene Programmierer publizieren wir aber hiermit die Schnittstellendaten, um sich selbst eine Auslesesoftware zu schreiben: Kenntnisse für Software-Entwickler 

Ein „Geigerzähler“ ist nach der Geiger-Müller-Röhre benannt, dem Herzstück dieses Gerätes. Diese Röhre enthält einen dünnen Draht, der durch deren Mitte führt. Der Raum um den Draht herum ist versiegelt und mit Gas gefüllt. Der Draht hat eine Spannung von 500 Volt im Verhältnis zur Röhre. Ein atomares Teilchen, oder Gamma-Quant, welches die Röhre durchdringt, oder ein Elektron, das durch Röntgen –oder Gammastrahlen aus der Wand gelöst wird), zieht Elektronen aus den Atomen in das Gas. Wegen seiner positiven Ladung zieht der Draht diese Elektronen an. In diesem Prozess gewinnen die Elektronen Energie. Sie kollidieren mit Atomen, wodurch sie wiederum Elektronen freisetzen, bis sich der ganze Prozess zu einem „Wasserfall“ aufschaukelt, der leicht erfassbare Stromimpulse produziert.

Der Gamma-Scout® ist ein Geiger Zähler. Das Prinzip ist, daß die Strahlung hoher Energie ein „Zählrohr“ durchdringt, in dem ein Gas bestimmter Zusammensetzung unter Vakuum gehalten wird. Die Strahlung „ionisiert“ Moleküle, die einen kleinen Stromfluß verursachen, der an der Kathode gezählt wird. Trotz aller „Schutzkondensatoren“ auf der Platine können starke Hochfrequenzfelder eine Ionisierung verursachen, die nicht von a,b,c-Strahlung kommt. Die beiden häufigsten Ursachen, die wir kennen, sind einmal das Mobile Phone im Zentimeterabstand zum Gamma-Scout®, das beim Senden ein relativ starkes Feld aufbaut, oder bestimmte Leuchtstofflampen, die beim Zünden so ein Feld aufbauen. Wenn das Mobile Phone nicht direkt neben dem Gamma-Scout® liegt, ist die Störung beseitigt.

s. Punkt „Welche sind die Gamma-Scout® Maßeinheiten?“

Grundsätzlich kann der Gamma-Scout® die angegebene Röntgenstrahlung messen. Wenn die Strahlung gepulst ist, bildet sich ein dementsprechend geringerer Mittelwert. Um einigermaßen genaue Ergebnisse zu bekommen, sollte mindestens 1/2 h gemessen werden. Wenn es nur darum geht, ein Leck festzustellen, genügen auch kürzere Zeiten, die Messgenauigkeit wird dann eben immer geringer.

Die ionisierende Strahlung ist in diesem Bereich der Kurzzeitmessung starken statistischen Schwankungen unterworfen. Nur wenige Impulse werden im Minutenbereich gemessen und in die Dosisleistung umgerechnet. Sie möchten ja schnell ablesen und nicht erst z.B. nach einer Stunde, damit sind diese Schwankungen nicht zu umgehen. Mit dem Tagesmittelwert („Aktivitätssymbol“) werden die kurzzeitigen Schwankungen eliminiert oder stellen Sie auf Tages- oder Wochenwerte und Sie werden feststellen, dass der Untergrundwert recht stabil ist.

(Prof. Dr. Erich Foßhag, Hochschule Mannheim, Fakultät Verfahrens- und Chemietechnik, Institut für Physikalische Chemie und Radiochemie)

Die Totenzeiten für die von uns eingesetzten Zählröhrchen betragen LND 712 = 90 Mikrosec, Centronic ZP 1401 = 90 Mikrosec, und entsprechen damit dem üblichen Rechenwert von ca. 100 Mikrosec

Im medizinischen Bereich liegen die verwendeten Energien oft so um die 60 keV und sind bei offenen Zählrohr klar nachweisbar. Trifft die Strahlung das Gerät von der Seite, oben etc. wird eine Aussage schwieriger, bei 60 keV kommt da kaum etwas durch. Messungen mit Ba-133 (Hauptlinie 356 keV) zeigt etwa die Messwerte im Bereich von 50 % im Vergleich zur Messung mit offenen Zählrohr.

Röntgen- bzw. Gammastrahlung wird als Wellenstrahlung betrachtet. Der Entstehungsort der Gammastrahlung ist der Atomkern; bei der Röntgenstrahlung spielen sich die Vorgänge in der Atomhülle ab.

Man kann vereinfacht sagen, dass sich Röntgenstrahlung und Gammastrahlung (bei gleicher Energie) in ihrer Wirkung nicht unterscheiden.

Anbei ein Spektrum einer variablen Röntgenquelle mit Am-241 und 60 keV Anregungsenergie sowie verschiedenen vom Absorber Barium verursachten Röntgenlinien.

Quelle: Prof. Dr. Erich Foßhag, Hochschule Mannheim